„Schreien, Schimpfen und Nörgeln“- für viele Eltern sind das Verhaltensweisen, die sie an sich selbst überhaupt nicht mögen. Sie würden sie gerne vermeiden. Beim Vortrag mit Ulrike Strubel über „Sieben Fallen der Kindererziehung“ hofften sie, Alternativen genannt zu bekommen. Denn bereits in der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass vielen Eltern dieses Thema unter den Nägeln brennt.

Kreative und trotzdem sehr pragmatische Lösungen bietet Ulrike Strubel an: Um der „Schimpfen-Schreien-Nörgeln-Falle“ zu entkommen, empfiehlt die Referentin etwa, einen Schluck Wasser zu trinken, bei mehr Zeit darf es auch eine Tasse Tee sein, oder die Lieblingsmusik hören.

„Wichtig ist“, gab sie den Eltern mit auf den Weg, „dass Sie selbst handlungsfähig bleiben und aus den bekannten Kreisläufen aussteigen.“ Das „Wasser-trinken“ bedeutet, dass die Erziehenden sich eine Auszeit nehmen und Abstand gewinnen, um zu überlegen und sich bewusst zu werden: „Wie will ich jetzt reagieren?“

Die Eltern wollten auch die anderen sechs Fallen in der Kindererziehung noch kennenlernen – und noch wichtiger:  wie sie zu vermeiden sind. Beim Stichwort „Verwöhnen“ ergaben sich rege Diskussionen darüber, wie viel Verantwortung man als Mama oder Papa einem Kindergarten- bzw. einem Grundschulkind bereits übertragen kann. Und dass es gar nicht so leicht ist, dem Kind die Folgen seines Verhaltens zuzumuten, indem man sich als Elternteil zurücknimmt. Genauso wichtig ist aber auch, dass Eltern sich fragen, wem sie mit dem „Verwöhnen“ etwas Gutes tun: dem Kind, sich selbst, oder welche Motivation steckt dahinter?

Die Falle „Vergleichen mit anderen“ kam Eltern mit mehr als einem Kind sehr bekannt vor. Aber Vergleiche gibt es nicht nur unter Geschwisterkindern, sondern auch mit anderen Kindern im sozialen Umfeld.

Alle Erziehenden fanden den Austausch und die Impulse der Referentin für den Umgang mit den sieben Fallen interessant und nahmen konkrete Ideen für den Ausstieg mit nach Hause.

Eltern dürfen Fehler machen

„Wichtig ist, dass den Eltern durch solche Vorträge bewusst wird, dass es „Fallen“ gibt, in die sie immer wieder hineintappen“; sagt Ulrike Gentner, Leiterin der Familienbildung. Zugleich sollten sich Erziehende diese Fehler aber auch selbst zugestehen und „Mut zur Unvollkommenheit“ zeigen. Das schenke ihnen zugleich Entspannung und Gelassenheit, erweitere den Horizont, und: „Auch Eltern können aus Fehlern lernen.“ Aus dieser Erkenntnis sollte dann die Frage beantwortet werden: „Wie werde ich es in Zukunft besser machen?“

Im Herbst gibt es zwei weitere Modulabende zum Thema „Rivalität unter Geschwistern“ und „Kinder fordern uns heraus“ mit der Referentin Ulrike Strubel.

Die Termine finden Sie demnächst hier auf der Homepage.