Mit dem Welttag gegen Kinderarbeit findet am Dienstag, 12.06.2018 ein internationaler Aktionstag statt. 2002 wurde er von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ausgerufen, um ein kritisches Bewusstsein für die weltweite Ausbeutung von Kindern zu schaffen. Es wird außerdem auch auf den Kinderhandel, also die Versklavung von Kindern hingewiesen.

Laut UNICEF arbeiten rund 168 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren, die meisten davon in der Landwirtschaft. Sehr viel Kinderarbeit gibt es in Asien, im Pazifikraum und in Afrika. Laut der ILO sind weltweit mindestens zehn Prozent der Beschäftigten in der Tourismus-Branche Kinder. Davon werden laut UNICEF rund eine Million Kinder sexuell ausgebeutet.

Unicef findet für das Problem deutliche Worte: „Schaufeln, bis die Hände wund und voller Blasen sind. Im Staub und mit gebücktem Rücken den ganzen Tag arbeiten, bis sie sich kaum noch auf den Beinen halten können vor Erschöpfung: Viele Mädchen und Jungen leisten täglich Schwerstarbeit, um den Lebensunterhalt der Familie zuhause zu sichern. Kinderarbeit ist an vielen Ecken zu finden, manchmal ganz offensichtlich, manchmal abgeschottet vom Rest der Welt.“

Wirksame Gesetze und politische Programme gegen Kinderarbeit

Unicef lobt und berichtet: „Weltweit haben viele Regierungen Gesetzesvorhaben gegen Kinderarbeit entwickelt und umgesetzt. Trotzdem sind längst nicht überall alle Formen der Kinderarbeit verboten. Und bessere Gesetze allein reichen nicht aus. Die Umsetzung muss kontinuierlich überwacht und durch zusätzliche Maßnahmen begleitet werden. UNICEF unterstützt die Länder dabei, ihre Gesetzesvorhaben umzusetzen und bei allen Erwachsenen und Kindern bekannt zu machen.“

Wirksame Maßnahmen sind: Stärkung des Umfelds der Kinder, kostenlose, kinderfreundliche Schulen, Ausbeutung und Gewalt sichtbar machen, und auch Unternehmen sollen die Kinderrechte stärken.

Das Problem für Kinder erklärt

Auf „logo!“, dem Nachrichtenmagazin des ZDF  für Kinder, wird jungen Menschen das Problem deutlich und gut verständlich erklärt: „Ärgert ihr euch manchmal, wenn ihr früh aufstehen und zur Schule gehen müsst? Viele Kinder in armen Ländern würden gerne zur Schule gehen. Sie können aber nicht, weil sie arbeiten müssen. Weltweit betrifft das ungefähr 168 Millionen Jungen und Mädchen zwischen fünf und 17 Jahren. Der „Welttag gegen Kinderarbeit“ am 12. Juni erinnert daran.“
„Logo“ erzählt, zeigt Bilder und einen kurzen Film zum besseren Verständnis.

Deutsches Kinderhilfswerk zur Situation in Deutschland

Doch nicht nur in den armen Ländern der Welt ist Kinderarbeit ein Thema, weiß das Deutsche Kinderhilfswerk und schreibt: „Kinder und Jugendliche arbeiten in Deutschland an vielen Orten und Zeiten. Teilweise bezahlt, häufig aber auch unbezahlt. Teilweise erlaubt, häufig aber auch verbotenerweise.“ Kinderarbeit in Deutschland habe viele Gesichter, heißt es beim Deutschen Kinderhilfswerk weiter. Sie werde aus eigener Initiative und freiwillig aufgenommen, teilweise aber auch, weil es von ihnen erwartet wird.. …. Studien belegen laut Kinderhilfswerk eindeutig, dass Kinderarbeit in Deutschland nicht nur existiert, sondern beinahe als Massenphänomen bezeichnet werden könne: „Bei den 12 bis 16-jährigen Jugendlichen hat bereits die Hälfte der Befragten neben der Schule gearbeitet.“ Davon wiederum gehe mehr als die Hälfte gegen Bezahlung einer gewerblichen Arbeit nach, die nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz verboten ist.“

Foto ©: Kindermissionswerk; in : Pfarrbrief.de