Wenn in knapp zwei Wochen die Schulferien in Rheinland-Pfalz zu Ende gehen, sind vier Grundschulen in drei Ludwigshafener Stadtteilen auf einige Herausforderungen gut vorbereitet: Im vergangenen Jahr nahmen sie am Projekt „„Familienbildung und sozialräumliche Vernetzung durch Grundschulen in drei Stadtteilen Ludwigshafens““ teil. Projektleiterin Jana Schmitz-Hübsch, Referentin bei der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus, ist zuversichtlich, dass dessen Inhalte weitergeführt werden: „Wir haben unser gemeinsames Anliegen auf einen guten Stand gebracht“, sagt sie.

Das Projekt in Kooperation mit dem Stadtjugendamt und gefördert durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz, war eine einjährige Fortsetzung des Vorläufers mit dem Titel „Willkommenskultur“. Damals war es darum gegangen, Kinder, die neu an die Schule kommen, das Ankommen zu erleichtern. Auf der Höhe der Flüchtlingswelle waren auch Kinder mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung im Fokus – aber nicht die einzige Zielgruppe. Im darauf folgenden Grundschulprojekt wurden gute und bewährte Maßnahmen weitergeführt, etwa die Lernpatenprogramme oder die Stadtteilerkundungen. Zwei weitere Themen wurden neu aufgenommen: Eines trägt den Titel „Jungen brauchen klare Ansagen“, im anderen ging es um interkulturelle Sensibilisierung von Kindern.

Aufgaben und Ziel der Familienbildung

„Als Familienbildung ist es unsere Aufgabe und unser Ziel, Familien und Institutionen, die mit Familien arbeiten, zu unterstützen“, sagt Schmitz-Hübsch. In vielen Gesprächen in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, wo Grundschulen Unterstützungsbedarf haben, wo sie Fortbildungen für Lehrer, Eltern und Engagierte benötigen. Was sich im vergangenen Schuljahr dabei entwickelt und als gut erwiesen hat, wurde vor den Sommerferien bei einem Fachtag mit dem Titel „Auf den Weg gebracht“ präsentiert. Nun können weitere Schulen und Kommunen von den Erfahrungen profitieren und ähnliche Maßnahmen entwickeln.

In Ludwigshafen beispielsweise wird das eingeführte Lernpatenprogramm weitergeführt. Neue Lernpaten wurden gefunden, die ausgebildet werden; erfahrene Lernpaten erhalten Supervisionen. Die Trägerschaft dafür hat inzwischen das Mehrgenerationenhaus Ludwigshafen übernommen.

Die Stadtteilerkundungen, die neu zugezogene Familien mit ihrer Umgebung vertraut machen sollten, werden mit Hilfe von Multiplikatoren durch die Schulen fortgeführt. Die Erfahrung zeigt, dass eine Stadtteilerkundung „den Horizont der Kinder in vielerlei Hinsicht erweitert“, so Jana Schmitz-Hübsch, und auch für Lehrkräfte sind sie hilfreich, die so mehr von der Lebenswelt der Kinder und Familien erfahren.

Angebote entwickeln – Zielgruppen erreichen

Beim Thema „Jungen brauchen klare Ansagen“ sind Elternabende und Fortbildungen für Lehrkräfte und Schulsozialarbeit gehalten worden. Auch hier ist eine thematische Fortführung intendiert.
„Ich bin froh über die Kontakte, die sich durch das Projekt zu den Schulen entwickelt haben“, sagt Jana Schmitz-Hübsch nach dem Abschluss. Diese Kooperationen sollen auch bestehen bleiben. Die entwickelten Angebote wurden immer individueller auf die einzelnen Schulen entwickelt, und die Bildungsreferentin weiß: „Nicht alle Angebote passen für alle.“ Aber die Vielfalt der Projekte ermögliche es, für alle Schulen Maßnahmen zu entwickeln, mit denen sie ihre wichtigen Zielgruppen erreichen und unterstützen können.

Die Familienbildung im Heinrich Pesch Haus unterstützt gerne dabei. Rückfragen beantwortet Jana Schmitz-Hübsch, Tel. 0621-5999-221 oder schmitz-huebsch@hph.kirche.org

brid / 31.07.2017