Die meisten Kinder lieben Wasser. Es hat viele Eigenschaften, die in der Natur und im Alltag direkt erfahrbar sind. Wie kann das Boot auf dem See schwimmen, warum kann der Wasserläufer auf dem Wasser laufen, wie bringe ich Eis am Schnellsten zum Schmelzen und unter welchen Bedingungen schmilzt es überhaupt?

„All das sind naturwissenschaftliche Fragen, die Kinder ganz selbstverständlich stellen, und auf die sie Antworten erwarten “, weiß Kerstin Hofmann, Leiterin der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus. Und weil das so ist,  findet es die Pädagogin und dreifache Mutter auch sinnvoll, dass Kindern naturwissenschaftliche Themen näher gebracht werden. „Das klingt kompliziert und anspruchsvoll, geschieht jedoch tagtäglich und oftmals ganz nebenbei“, betont sie.

„Wir lernen unser ganzes Leben“, erinnert sie. Auch Kinder lernen von Geburt an. Sie wollen ihre Welt entdecken, aber auch verstehen. Diese Lernbegeisterung und Freude greifen naturwissenschaftliche Phänomene ganz selbstverständlich auf. „Durch naturwissenschaftliche Bildung finden Kinder spielerisch und lustvoll Zugang zur Welt, und wir Erwachsene übernehmen dabei die Rolle der Lernbegleitung.“ So werde Lernen und Forschen zum selbstverständlichen Spiel.

Materialien zum Forschen und Experimentieren finden sich auch in der Alltagswelt der Kinder: So können Kinder beispielsweise verschiedene Materialien wie Holz, Steine oder Gummibärchen „schwimmen“ lassen. Sie werden selbst auf die Frage kommen: Was bleibt oben und warum?

„Lustig und lehrreich ist auch das Gummibärchen-U-Boot“, erklärt Kerstin Hofmann. „Dafür setze ich Gummibärchen in einen leeren Teelichtbehälter,  lege beides auf eine Schale mit Wasser, stülpe  ein Glas darüber und drücke alles zusammen nach unten. Probieren Sie es auch und schauen Sie, was passiert.“

Mathematisches Verständnis vermittelt ein weiteres ganz einfaches Experiment: Dafür können Kinder verschieden hohe und verschieden breite Behälter nehmen und die jeweils  gleiche Menge Wasser umschütten. Auch hier findet naturwissenschaftliches Lernen statt.

„Kinder haben ihre eigenen Fragen“, sagt Kerstin Hofmann. „Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin, sie fachwissenschaftlich zu beantworten. Vielmehr können wir ihnen Impulse geben und die richtigen Materialien zur Verfügung stellen, damit sie selbst Antwortideen finden.“

Für pädagogische Fachkräfte in Kitas und Grundschulen bietet die Familienbildung im April eine Fortbildung über „Magnetismus – die unsichtbare Kraft“ an. Auch das Thema Magnetismus setzt an der Lebenswelt der Kinder an und fördert naturwissenschaftliches Lernen. Kinder finden Magnete etwa an Verschlüssen von Taschen oder an der Kühlschranktür.  Das Phänomen Magnetismus bietet also  vielfältige Möglichkeiten, handlungsorientiert zu einer naturwissenschaftlichen Bildung beizutragen.

„Mit Pluto und Planeta die Welt entdecken“- in diesen Kinderferienwochen passiert dasselbe: Eine Woche lang beschäftigen sich Kinder mit verschiedenen Themen, zu denen sie forschen, experimentieren und kreativ werden. „Jahr für Jahr erleben wir staunende Kinder, die am Ende einer Woche um viele Erfahrungen und Kenntnisse reicher geworden sind. Und die Eltern sind erstaunt, was ihre Kinder alles herausgefunden haben“, sagt Jana Schmitz-Hübsch, Leiterin der Familienbildung und verantwortlich für diese Kinderferienwochen voller naturwisschaftlicher Fragen. In der Woche von Montag, 29.07., bis Freitag, 02.08., sind noch wenige Plätze frei.