Alle Kinder – egal wo sie leben, von wo sie kommen, wie alt sie sind, wie sie aussehen oder welcher Religion sie angehören – haben das Recht auf Schutz vor Gewalt, auf Beteiligung, auf Bildung, auf Gesundheit – und auf Spiel.
(UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes, Artikel 28)
Was ist „Kita Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“?
Gute Kindertagesbetreuung ermöglicht gleiche Chancen für alle Kinder. Bisher profitieren jedoch nicht alle Familien gleichermaßen von Kindertagesbetreuung als Form der frühen Bildung. Im April 2017 ist deshalb das Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartet, welches diese Zielgruppe in den Blick nimmt.
Im Fokus des Bundesprogramms stehen Kinder und Familien, die bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden. Dies können Familien sein, die in ökonomischen Risikolagen, familiärer Bildungsbenachteiligung oder stark belasteten Sozial- und Wohnverhältnissen leben. Aber auch Kinder mit Fluchthintergrund finden bislang nur schwer Zugang zur Kindertagesbetreuung.
Mit Hilfe von gezielten Angeboten soll Kindern, der Einstieg in das deutsche System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung erleichtert werden. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind Information und Beratung der Familien, sowie Angebote vor Ort und Qualifizierungsmaßnahmen. Als Projektträger wird die Stadt Ludwigshafen in enger Abstimmung mit der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus dieses Programm umsetzen. (Zum weiterlesen: https://kita-einstieg.fruehe-chancen.de/)
Was ist „Kita Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ in und für LU?
In Ludwigshafen haben sich für die Projektumsetzung das Stadtjugendamt Ludwigshafen und die Familienbildung im Heinrich Pesch Haus zusammengefunden. Geprägt durch vorherige vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit haben sie bereits Mitte 2017 begonnen gemeinsam den Projektantrag zu formulieren und beim Bund einzureichen.
Als im Oktober 2017 die Stadt Ludwigshafen den Zuschlag für die Projektförderung bekam, stand fest, dass unter der Steuerung des Stadtjugendamtes, die Familienbildung im Heinrich Pesch Haus mit der konkreten Projektumsetzung betraut wird. Hier sind auch die Projektstellen, mit einer Koordinierungs- und Netzwerkstelle und zwei pädagogischen Fachkräften angegliedert.
Die Stadt Ludwigshafen, eine Stadt welche sich durch die doppelte Stadtstruktur mit Mannheim und den dazwischen fließenden Rhein besonders der Bedeutung von Brücken bewusst ist, hat sich auch den zweiten Teil des Projekttitels „…Brücken bauen in frühe Bildung“ zur Aufgabe gemacht. Und so gilt wer Brücken bauen will, muss Pfeiler setzen. Drei tragende Brückenpfeiler sollen gesetzt werden:
- Information und Beratung
- Angebote vor Ort
- Qualifizierung
In der Familienbildung des Heinrich Pesch Hauses werden daher unter anderem niedrigschwellige Angebote und Maßnahmen für Kinder und Familien entwickelt, die bisher nicht oder nur unzureichend von der institutionellen Kindertagesbetreuung erreicht wurden, um Ihnen den Einstieg in das deutsche System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung zu erleichtern.
Warum gibt es „Kita Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“?
Chancen des Projekts
Der Besuch von Angeboten der Kindertagesbetreuung wirkt sich positiv auf die Start- und Bildungschancen von Kindern aus. Obwohl alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben, besuchen gerade Kinder aus benachteiligten Familien oft keine Kindertagesstätte oder Kindertagespflege. Der Bildungsbericht 2016 zeigt, dass bestimmte Lebenslagen mit besonderen Zugangshürden einhergehen, welche die Teilhabe an früher Bildung behindern. Das betrifft unter anderem Kinder mit Fluchterfahrungen, die – aus unterschiedlichen Gründen – bislang nur schwer Zugang zu den Angeboten der Kindertagesbetreuung finden. Unter Kindern lernen neu zugewanderte Kinder schnell die deutsche Sprache und knüpfen Kontakte. Der Besuch einer Kindertageseinrichtung oder Tagespflegestelle kann dazu beitragen, auch die Familien in dieser besonderen Lebenssituation zu stabilisieren und die gesellschaftliche Integration zu erleichtern.
In den nächsten Berichten stellen wir Ihnen dann unseren konkreten Vorhaben genauer vor. Bleiben Sie dran.