Sie ist Kindertanzlehrerin und zertifizierte Kinderyogalehrerin: Diana Gillmann. Mit ihren Kursen will sie Kindern und Erwachsenen helfen, ins Gleichgewicht zu kommen, mit der Natur im Einklang zu leben und einfach glücklich zu sein. Im Interview verrät sie, warum Yoga und Tanzen allen Kindern Spaß macht – und warum sie so gerne in der Villa fambili unterrichtet.

Frau Gillmann, wie sind Sie zu den doch eher außergewöhnlichen Berufen als Kindertanzlehrerin und Kinderyogalehrerin gekommen?

Diana Gillmann: Tatsächlich habe ich BWL studiert und viele Jahre als Führungskraft mit verschiedenen Teams gearbeitet. Aber neben dem Beruf habe ich schon immer leidenschaftlich gern unterrichtet. Nach meinem Studium habe ich eine Yogalehrerin-Ausbildung absolviert und bei einem großen Fitnessstudio in der Region  angefangen. Ich unterrichtete dort mehrere Kurse für Erwachsene. Danach habe ich mit Pilates und Wirbelsäulengymnastik weitergemacht. Nach der Geburt meiner ersten Tochter habe ich verstanden, wie toll es ist, mit Kindern zu arbeiten. Deswegen habe ich noch zusätzlich die Qualifikation zur Kinderyogalehrerin und Kindertanztrainerin erworben. Mit Geburt meiner zweiten Tochter habe ich endgültig beschlossen, mein Hobby zum Beruf zu machen.

Wo unterrichten Sie überall?

Diana Gillmann: Ich unterrichte jetzt sehr viel in unterschiedlichsten Institutionen wie zum Beispiel in Kinderheimen, Schulen, Vereinen und natürlich in der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus. Die Kurse bei der Familienbildung sind für mich besonders faszinierend, weil die Räumlichkeiten mit einem angegliederten Park, Küche, Spielzeugen einfach unschlagbar schön sind. Damit sind die Voraussetzungen für einen idealen Unterricht geschaffen. Jeder, der zur Probestunde kommt, bleibt da, und das bedeutet mir unglaublich viel!

Sie bieten für die Familienbildung unter anderem kreativen Kindertanz an. Was ist das genau? Ist Tanzen nicht sowieso immer kreativ?

Diana Gillmann: Tanzen ist natürlich immer kreativ. Aber es ist die Frage, wer beim Tanzen kreativ ist. Wenn die Choreographie streng vorgegeben ist, dann ist nur derjenige kreativ gewesen, der es erfunden hat. Wenn man das einstudiert und genau nachtanzt, dann ist man fleißig, aber nicht kreativ. In meinen Tanzstunden versuchen wir  gemeinsam mit den Kindern, Tanzchoreographien zu kreieren und einzustudieren. So stehen uns verschiedene Stundenthemen und unterschiedlichste Materialien zur Verfügung, die die Kinder beim Tanzen einsetzen dürfen, um so ihre Kreativität noch mehr zu fördern.

Können Kinder Yoga? Ist das nicht zu schwierig, erfordert es nicht zu viel Konzentration?

Diana Gillmann: Kinder sind geborene Yogis. Sie sind noch nicht so steif wie die meisten Erwachsenen und können sich noch viel besser verbiegen und in die Positionen kommen. Aber Kinderyoga ist auch ganz anders wie Erwachsenenyoga. Wir stehen da nicht minutenlang in einer Position, sondern drehen drei Kreise als herabschauender Hund und können auch bellen oder sind eine schöne Miezekatze, die miaut und murrt. Kinderyoga ist fröhlich und lebendig, ganz im Sinne der Kinder. Wir haben verschiedene Stundenthemen wie zum Beispiel Tiere, Jahreszeiten, Natur. Wir erkunden gemeinsam verschiedene Musikinstrumente wie zum Beispiel Klangschalen, Koshi, Kalimba und viele andere. Außerdem reden wir über ernste Sachen wie Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und unsere Gefühle. Bei schönem Wetter gehen wir raus in den Park. Auch tanzen wir in den Stunden auf speziell für Kinder zugeschnittene Yogalieder. Am Ende gibt es immer eine kleine Entspannung in Form einer Traumreise oder einer kleinen schönen Geschichte. Zum Abschluss basteln wir gemeinsam etwas zum Thema der Stunde. In Kinderyoga ist alles dabei, Spiel, Spaß, Tanz, schöne Musik, Instrumente, Entspannung und eine Basteleinheit. Es macht absolut allen Kindern Spaß!

Und warum sollten Kinder Yoga machen?

Diana Gillmann: Kinderyoga ist ein ganzheitliches Konzept. Es spricht bei den Kindern alle Sinne an, fördert spielerisch sowohl geistige als auch körperliche Entwicklung, regt die Phantasie und Kreativität an, baut Stress ab, beruhigt und macht einfach Spaß. In meiner langen Erfahrung habe ich noch nie ein Kind erlebt, dem es nicht gefällt.

Interview: ako/Bild: Gillmann