Endlich Ferien! Eltern haben Urlaub, die Kinder sechs Wochen schulfrei. Auch die Kleinen in der Kindertagesstätte freuen sich jetzt darauf, Zeit mit ihren Eltern zu verbringen. Was sie dabei tun, ist ihnen oft gar nicht so wichtig: Bei der Familienfreizeit kommt es auf das Gemeinsame an.
Im vergangenen Jahr stand in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: „Das deutsche Kinderhilfswerk hat zu Beginn der Sommerferien an alle Eltern appelliert, ihren Kindern ausreichend Raum zur Erholung und zum freien Spielen zu lassen.“

„Jedes Kind hat das Recht auf freie Zeit, in der es spielen und sich erholen kann.“ – Diesen Passus zitiert auch Kerstin Hofmann, Leiterin der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus, aus den Kinderrechten des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. „Er trifft das Thema genau“, sagt sie: „Kinder brauchen Zeit um das zu tun, was ihnen Freude bereitet, und besonders die gemeinsame Zeit mit der Familie ist die wertvollste. Dass Mama oder Papa sich Zeit nehmen, den Kindern zuhören, sie in ihrem Tun beobachten, dabei das Handy und Tablet bewusst zur Seite legen und sich nur auf ihr Kind konzentrieren – mehr braucht das Kind meist nicht zum Glück“, weiß sie aus Erfahrung als Mutter von drei Söhnen.

Im Heinrich Pesch Haus arbeiten Menschen mit kleinen und großen Kindern. Für die Familienbildung haben wir sie um ihren „ultimativen Tipp“ für einen wunderschönen Familientag gebeten. Die einzigen Kriterien: Die Ziele müssen an einem Tag bequem zu erreichen sein, und die Unternehmungen dürfen nicht teuer sein.

Der Eiswoog

Der Eiswoog ist ein kleiner Stausee hinter Ramsen im Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen. Hierhin fährt Christiane Kulick, Assistentin der Hoteldirektion, gerne mit ihrer Familie: mit ihrem Mann und den beiden sieben- und zwölfjährigen Töchtern. „Das Wasser ist eiskalt“, erzählt sie. Aber die flache Zone am Rand eignet sich für Spiele und Beobachtungen jeder Art, zudem kann man sich auch ein Ruderboot mieten, „falls man nicht mutig genug ist, selbst ins Wasser zu gehen“, lacht sie.

Besonders angetan haben es ihr die Ruhe, aber auch die Möglichkeiten für verschiedene lange Wanderungen, eine davon an die Quellen des Eiswoog. „Einmal haben wir eine kleine tote Schlange gefunden. Unsere Tochter war so fasziniert, dass sie sie unbedingt mit nach Hause nehmen wollte. Mit meinem Mann hat sie eine Art Schaukasten gebastelt und sie so in den Kindergarten für den Naturtag mitgenommen. Und inzwischen haben wir sie in das Pfalzmuseum für Naturkunde nach Bad Dürkheim gebracht.“
Frische Forellen kann man direkt am See essen oder frisch kaufen und mit nach Hause nehmen.

Die „alla-hopp!-Anlage“

19 „alla-hopp!-Anlagen“ sind in der Metropolregion Rhein-Neckar in den vergangenen Jahren entstanden. Sie alle bieten einen Bewegungsparcours für Jedermann an, die Beweglichkeit, Koordination, Ausdauer und Kraft für alle Generationen fördern. Für die Jüngsten im Kindergartenalter gibt es spezielle Spielmöglichkeiten, die die Sinneswahrnehmung und Bewegung fördern, für Schulkinder einen naturnahmen Spiel- und Bewegungsplatz mit viel Raum für freies und kreatives Spielen, für Toben, Klettern, Hangeln und Balancieren. Einige Anlagen bieten auch einen weiteren Bewegungsplatz für sportliche Besucher wie Inliner, Skater oder Biker.

Kerstin Hofmann fährt besonders gerne nach Edenkoben. „Das Besondere an dieser wunderschönen „alla hopp!-Anlage“ ist der Triefenbach, ein Gewässer, das aufwendig renaturiert wurde, sodass Kinder und Jugendliche sich dort sicher und naturnah tummeln können. Gleichzeitig bietet der vorhandene Baumbestand an heißen Sommertagen ausreichend Schatten, um in angenehmer Atmosphäre verweilen zu können“, schwärmt sie. Der Bach ist für den zweijährigen Sohn, den kleinen „Entdecker“, der Hit: „Ein Bachlauf lässt das Wasser bis in den Triefenbach plätschern und mit Hilfe von Steinen, Stöcken und Sand können Staudämme gebaut und der Lauf des Wassers unterbrochen werden.“

Die beiden „Großen“ lieben auf diesem Spielplatz besonders die Riesenrutsche, die über einen abenteuerlichen Kletterturm erreichbar ist. „Ein besonderes Erlebnis war es für sie, als ich versuchte, diesen Kletterturm ebenfalls zu erklimmen, und fast auf der Hälfte steckenblieb, da es wirklich sehr eng zugeht“, so Kerstin Hofmann.
Ein Besuch der „alla-hopp!-Anlage“ ist für sie ein „rundum gelungener Ferientag für Groß und Klein“.

Das Gartenschaugelände in Kaiserslautern

Direktionsassistentin Andrea Neumann ist spontan das Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau in Kaiserslautern eingefallen: Minigolf auf Rasenbahnen ist ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie. Und der vierjährige Sohn ist gar nicht mehr von den verschiedenen Spielplätzen wegzubekommen: Klettertürme, Rutschen, Wackelbrücken, Dinos – der Junge findet immer etwas, wo er sich verweilen kann. „Und natürlich mag er es, wenn ich auch über die Wackelbrücke gehe, das ist nämlich gar nicht so einfach“, lacht Andrea Neumann. Dass die gesamte Anlage so gut gepflegt ist, ist für sie ein weiterer Pluspunkt bei der Wahl dieses Ausflugsziels.

Abends ins Schwimmbad

Die Söhne von Kai Stenull sind drei und fünf Jahre alt. „Bei sommerlichen Temperaturen können sie abends nur schlecht einschlafen“, so seine Erfahrung. Die Lösung: Abends ins Schwimmbad!
„Wir brechen erst abends auf, das hat viele Vorteile“, erzählt der Bildungsreferent: „Das Schwimmbad leert sich schon wieder, und so haben wir viel Platz. Das ist wichtig, weil der Große unbedingt Schwimmen lernen möchte. Außerdem haben wir immer alles für ein Picknick dabei, so dass wir schön zu Abend essen können. Wenn wir dann später nach Hause kommen, sind die Kinder satt, geduscht und wunderbar müde“, schmunzelt er.

Für ihn als Familienvater hat der abendliche Schwimmbadbesuch den zusätzlichen Vorteil, dass er eine schöne Zeit mit seinen Kindern verbringen kann: „Manchmal treffen wir uns direkt im Bad, es liegt auf meinem Nachhauseweg.“