Die Krippe gehört nicht nur an den Tagen um Weihnachten zu den Hauptanziehungspunkten im Dom. Viele Eltern und Großeltern kommen mit ihren Kindern und Enkeln, um die große Krippenlandschaft zu bestaunen. Zwar sind die Figuren seit vielen Jahren dieselben, aber das „Krippenteam“ lässt sich jedes Jahr etwas Neues einfallen, um die Heilige Familie in Szene zu setzen. Neu ist in diesem Jahr eine breitere Brücke, über die der Elefant auch bis direkt zur heiligen Familie gelangen kann, sowie ein Brunnen nahe dem Stall.
Der Aufbau
Die Krippenlandschaft im Dom besitzt einen eigens für sie gestalteten Hintergrund, der als erstes aufgebaut wird. Es folgen mehrere Podeste, welche die Grundlage für die Anlage bilden. Darauf kommen dann Steine und Erde, mit denen die Landschaft in der Gegend von Bethlehem nachempfunden wird. Wasser bringt Bewegung in die Szenerie. Moos, Kiesel- und Sandsteine sowie verschiedene mediterrane Pflanzen komplettieren Stück für Stück die Krippenlandschaft. In den Tagen unmittelbar vor Weihnachten werden auch schon ein paar Tierfiguren aufgestellt, von denen vor allem die beiden Elefanten für leuchtende Kinderaugen sorgen. Vollendet wird die Krippe am 24. Dezember, wenn die Heilige Familie dort Einzug hält. Den Aufbau und die Gestaltung der Krippe übernehmen seit vielen Jahren die Sakristane des Doms Markus Belz und Michael Flörchinger.
Die Anordnung der Figuren wird, dem Bericht der Evangelien folgend, in der Weihnachtszeit mehrfach verändert, zum Beispiel wenn die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind ihre Ehrerbietung erweisen. Das Verändern der Krippe mit dem Bewegen und Ergänzen von Figuren steht dabei in der Tradition der Krippendarstellungen, die von Anfang an nicht statisch gedacht waren, sondern entsprechend der biblischen Erzählung immer wieder verändert wurden.
Die Figuren
Während Maria mit dem Jesuskind und Joseph den Mittelpunkt der Krippe bilden, finden sich um sie herum weitere Menschen und Tiere, die alle ihre besondere Aussage haben. Informationen dazu sind in einem eigenen, bei der Krippe ausliegenden Flyer zusammengefasst.
Die Grundausstattung der Speyerer Dom-Krippe mit der Heiligen Familie schnitzte in den 1920er-Jahren der Münchner Bildhauer Otto Zehentbauer. Der Münchner Professor an der Akademie der Bildenden Künste war bekannt für seine Hochaltäre und Kirchenkreuze. Nach seinem Kriegseinsatz 1918 schuf er Krippen für zahlreiche Gotteshäuser; so auch für den Dom zu Aachen. Zehentbauers Figuren zeigen eine große Vielfalt und Ausdruckskraft. Sie sind mit viel Liebe und Sorgfalt geschnitzt. Kleinigkeiten sind exakt herausgearbeitet, dadurch wirken die Figuren lebensnah und natürlich. Ergänzt wurde die Krippe später durch einige Figuren des Bildhauers Filip Piccolruaz aus St. Ulrich im Grödner Tal (Tirol). Er schnitzte unter anderem Reittiere für die drei Weisen: ein Dromedar, einen Elefanten mit Treiber sowie ein Pferd mit Pferdeführer.
Öffnungszeiten
Die Krippe im Speyerer Dom wird vom 24. Dezember bis zum 2. Februar zu sehen sein. Der Dom ist werktags von 9 bis 17 Uhr, samstags von 9 bis 18 Uhr und an Sonntagen von 12 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. An Feiertagen gelten besondere Öffnungszeiten. Während der Gottesdienste ist keine Besichtigung möglich.
Weitere Informationen
Zur Krippe ist ein ausführlicher Flyer erschienen, der auf der Website des Doms www.dom-zu-speyer.de zum Download zur Verfügung steht.
Text: Pressestelle Bistum Speyer Foto © Domkapitel Speyer / Foto: Klaus Landry