Und Gänse sind doch schlauer als Füchse! Das erfuhren rund 40 Kinder aus Kindertagesstätten bei der Erzählveranstaltung „Bunte Farbenspiele“ bei der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus: Erzieherin und Erzählerin Sigrid Schmitt war gekommen, um Geschichten zum Frühling zu erzählen. Im Anschluss konnten sich die Kinder beim Basteln kreativ entfalten.
Die erste Geschichte handelte davon, wie das Gänseblümchen zu seinem Namen kam. Eine Gans musste vor einem Fuchs fliehen. Sie machte sich ganz klein und versteckte sich in einem weißen Blütenmeer. Der Fuchs dachte, das sei eine riesige Gänseschar, bekam es mit der Angst zu tun und zog sich zurück. Wie Sigrid Schmitt davon lebhaft erzählte, lauschten die Kinder erst gebannt, dann sorgten sie sich um die Gans, und am Ende lachten sie den Fuchs aus.
„Die Kinder waren super“, freute sich die Erzählerin daher auch: „Sie haben prima mitgemacht. Sie haben aufmerksam zugehört, sich motiviert eingelassen und eingebracht“, sagte sie anerkennend.
Das war auch bei der zweiten Geschichte so, in der es um den Streit der Farben ging: Welche ist wohl die schönste und wichtigste? Angesichts dieser Auseinandersetzung brauten sich dunkle Wolken am Himmel zusammen. Dazu donnerte es gehörig. Aus dem Donner drang dröhnend eine Stimme, die den Farben deutlich machte, dass sie alle gebraucht werden. Zum Beweis dafür entstand ein wunderschöner Regenbogen, in dem alle Farben leuchteten. „Die Stimme war Gott“, rief ein Kind in die Runde – und viele andere Kinder waren der gleichen Meinung. „Dass sich Kinder so in die Geschichte einbringen, zeigt, wie gut sie das Gehörte reflektieren und sich damit auseinandersetzen“, freut sich Kerstin Hofmann, Leiterin der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus. Sie nennt solche Situationen „Sternstunden“.
Der zweite Teil des Vormittags steckte voller Kreativität: Nun bastelten die Kinder ein Gänseblümchen aus weißen Papptellern. Ein Regenbogen entstand aus einem halben Pappteller und bunten Krepppapierstreifen. „Ich komme gerne wieder“, erklärte ein Kind bestimmt, und ein anderes lobte Sigrid Schmitt: „Das hast du gut gemacht.“
Viele positive Aspekte in einer Veranstaltung
„Ich mag diese Kombination von Geschichte hören und basteln“, betont Kerstin Hofmann, Leiterin der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus. „In der Erzählwerkstatt haben wir viele kompetente und engagierte Erzählerinnen ausgebildet, die Kinder mit ihren Geschichten so fesseln, dass sie still sitzen und aufmerksam zuhören. Die Reaktionen zeigen, dass Kinder das immer wieder genießen und viel dabei lernen. Durch das Basteln setzen sie sich noch einmal anders mit den Geschichten auseinander.“
Besonders schön findet Kerstin Hofmann auch, dass sich die Kinder gemeinsam mit Erzieherinnen auf den Weg ins Heinrich Pesch Haus machen. Für viele ist ein solcher Ausflug etwas Besonderes mit vielen neuen und spannenden Erfahrungen: „Das ist eine rundum gelungene Veranstaltung, auf die ich mich immer wieder freue.“