„Weißt du noch – damals, als die Kinder klein waren?“ In vielen Familien kommen im Sommer Erinnerungen hoch an gemeinsame Aktionen mit den Kindern. Sechs Wochen Sommerferien mussten auch damals gestaltet werden – unabhängig davon, ob die Mutter berufstätig war oder nicht. Wir haben uns im Kolleginnenkreis im Heinrich Pesch Haus umgehört, was damals „Sommerhits“ waren. Dabei haben wir festgestellt: Viele der schönsten Aktionen waren kostengünstig, und die Hits von damals gibt es heute noch.

„Motivationspäckchen“ machten Kindern Beine

„Wenn es heiß war, wir aber keine Lust auf Schwimmbad hatten, sind wir mit den Kindern so oft es ging in den Wald“, erinnert sich Brigitte Deiters, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im HPH. „Unsere Lieblingsziele waren die Hellerhütte   und das Hohe-Loog-Haus   an der Weinstraße. Beide sind auf verschiedenen Wegen erreichbar. So konnten wir je nach Tagesform entscheiden, ob wir länger oder kürzer unterwegs sein wollten. Für uns Erwachsene war es schön, in der Sonne zu sitzen. In der Zeit waren die Kinder auf dem Spielplatz und im Wald gut beschäftigt. Und für mich als Mutter war der große Vorteil, dass es immer auch eine Kleinigkeit zu Essen gab, zu Hause also die Küche kalt bleiben konnte.“

Natürlich waren die Kinder nicht immer begeistert von der Idee, wandern zu gehen. „Deshalb war es wichtig, dass wir nach Leben Ausschau hielten, nach Käfern, Eidechsen oder Schmetterlingen, und auf Vogelstimmen-Jagd gingen.“ Und wenn alles nichts mehr half, dann hatte Papa oder Mama so genannte Motivationstütchen in der Tasche. Das waren kleine Süßigkeiten, die Kraft gaben.

„Aber am besten war es immer, wenn Freunde uns begleitet haben. Dann machte das Laufen viel mehr Spaß, die Spielgefährten im Wald waren bereits gefunden, und auch für die Eltern war die Zeit noch kurzweiliger.“ Und während der Sommerferien haben die Hütten auch unter der Woche geöffnet.

Natur, Bewegung & Essen

„Der Spielplatz im Maudacher Bruch!“, so lautet die spontane Antwort von Monika Geis, wo sie vor Jahren mit ihren drei Söhnen und dem Ehemann schöne Sommertage verbracht hat. „Natur pur“, schwärmt sie noch heute von den Ausflügen dorthin, „wo wir gut und gerne einen ganzen Tag verbringen konnten.“ Sie erinnert sich an glückliche Kinder, die toben konnten, Cowboy und Indianer spielten, sich im und am Wasser vergnügten und auf der Picknickdecke gut gegessen haben. „Wir Eltern konnten mit den Kindern spielen oder einfach entspannen, weil wir sie immer im Blick hatten“, erzählt die Mitarbeiterin des Projekts „Kita-Einstieg“.

Gelungene Familientage während der Sommerferien oder an den Wochenenden hatten immer die Bestandteile Natur, Bewegung und Picknick. Das galt auch für Ausflüge auf die Parkinsel – „von dort aus Schiffe gucken war immer gut“ – , für Fahrradausflüge zur Schlicht   in Neuhofen oder in den Ebertpark, wo die Familie gerne auch Minigolf spielte. „Essen war auch immer wichtig“, erzählt Monika Geis, die neben vielen Getränken immer Rohkost und viel Obst in den Bollerwagen packte.

Tiere und immer wieder Tiere ….

Einmal in den Sommerferien unternahm die ganze Familie einen Ausflug in die Stuttgarter Wilhelma. Beate Fendel, zuständig für die Organisation der Eigentagungen im HPH, erinnert sich gerne daran. „Unser Sohn hat als Grundschüler immer besonders gern das Aquarium und Terrarium besucht“, erinnert sie sich: „Das hat ihn total fasziniert.“

Fester Bestandteil neben den Tieren war immer ein Spielpatzbesuch. (Heute gibt es in der Wilhelma insgesamt neue Areale, die zusammen die „Kinderturn-Welt“ bilden.) Und natürlich das Essen, das Familie Fendel von zu Hause mitgenommen hat. Am oberen Rand des maurischen Gartens gibt es viele Bänke, von denen man einen schönen Blick über die Anlage hat.

„Außerdem waren wir regelmäßig im Herzogenriedpark oder im Luisenpark, im Tierpark Rheingönheim oder auch im Landauer oder Heidelberger Zoo“, erzählt Beate Fendel. Denn die Kinder liebten es, Tiere zu schauen – ob es die großen Raubtiere in Heidelberg waren, die Schmetterlinge im Luisenpark, die auf die Kinder fliegen oder die Bauernhoftiere im Herzogenriedpark. Ein Höhepunkt war der Besuch der Zooschule in Landau, wo die Kinder sogar Schlangen streicheln konnten. Und für den Karlsruher Zoo, der „Stadtgarten“ heißt, spricht aus ihrer Sicht die Erreichbarkeit: „Man kann mit dem Zug hinfahren, der Bahnhof liegt genau gegenüber vom Eingang.“

Und auch hier galt: Tiere gucken macht Spaß, aber es braucht auf freie Zeit für den Spielplatz, das Picknick auf der Wiese und das gemeinsame Essen. „So haben alle an einem Tag Abenteuer und Erholung gehabt“, fasst die zweifache Mutter von inzwischen erwachsenen Kindern zusammen.