Wenn es draußen langsam kühler und ungemütlich wird, macht es um so mehr Spaß, im Warmen gemütlich zusammenzusitzen und spannenden Geschichten zu lauschen. Das haben rund 25 Kita-Kinder Mitte Oktober bei der kreativen Erzählveranstaltung „Bunte Farbenspiele“ gemacht. Anschließend gestalteten sie noch Mobiles und Laternen.
Die Erzählerin und Erzieherin Sigrid Schmitt hatte zwei zum Herbstbeginn passende Geschichten ausgewählt. In der ersten Geschichte erfuhren die Kinder, warum sich die Bäume im Herbst verfärben: „In früheren Zeiten waren die Bäume auf der Erde immer grün. Das ganze Jahr über. Die Menschen kannten nichts anderes. Eines Tages aber ging ein Mann auf Wanderschaft. Er wanderte nordwärts, immer weiter, über Berge und Flüsse, durch Wüsten und Wälder, vorbei an Orten, die kein Mensch je gesehen hatte. Nach langer Wanderschaft kam er in ein wunderschönes Land. Es war ein buntes Land, das bei Sonnenschein in allen Farben leuchtete. Am schönsten aber waren die Bäume. Ihre Blätter schillerten gelb, rot, golden und braun“, erzählte sie und die Kinder lauschten gebannt, wie es wohl weitergehen mochte.

Ein Zauberland voll bunter Farben

Der Mann staunte und machte sich auf den Heimweg. „Ich habe ein Zauberland entdeckt“, erzählte er zu Hause über das Land mit den bunten Bäumen. Die Menschen aber glaubten ihm nicht und lachten ihn aus. Er solle doch einen Zweig mit bunten Blättern bringen, damit sie ihm glauben könnten. Der Mann zog wieder in den Norden und kam nicht wieder.
Eines Tages tauchte ein Vogel mit einem bunten Federkleid auf. In seinem Schnabel trug er einen Zweig mit gelben, roten und braunen Blättern. „Da ließ der Vogel den Zweig in die Krone eines Dorfbaumes fallen, und dessen Blätter begannen, sofort gelb und rot und braun aufzuleuchten“, erzählte Sigrid Schmitt. Und seit der Zeit verfärben sich die Blätter der Bäume jedes Jahr im Herbst aufs Neue.

Ich geh mit meiner Laterne

Und weil sich im Herbst ja bekanntlich nicht nur die Bäume verfärben, sondern auch St. Martin gefeiert wird, erzählte Sigrid Schmitt auch noch „Die Geschichte von der armen kleinen Laterne, die in der Garage stand und Angst hatte, von St. Martin vergessen zu werden“. Die Erzählerin bezog die Kinder aktiv in die Geschichten mit ein. „St. Martin kennen alle Kinder, da waren sie mit Begeisterung bei der Sache“, berichtet Kerstin Hofmann, die zusammen mit Jana Sand die Familienbildung im HPH leitet.
Anschließend sprachen die Kinder über die Geschichte und bastelten passend zu den Geschichten ein Mobile aus Naturmaterialien und eine Laterne. Die werden sie an St. Martin ganz bestimmt nicht in der Garage vergessen.