Jeder Eli-Mur ist anders. Aber immer hat er ein dickes Gesicht und pralle Backen, sein Schwanz dagegen ist dünn und ohne Fleisch. Was aber ist ein Eli-Mur?- Henriette Reiser und Christine Angeli haben dem Eli-Mur Leben eingehaucht. Er lebt im Zauberwald, also dort, wo die Geschichten spielen, die die beiden Erzählerinnen jetzt bei der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus erzählt haben.

„Hört, hört, wer flüstert da im Zauberwald?“ lautete der Titel einer Erzählveranstaltung, die rund 140 kleine und große Menschen – teils aus Kitas, teils Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern – zweimal ins HPH lockte.

„Es ist eine runde Sache“, freuen sich Reiser und Angeli immer wieder auf den Vor- und Nachmittag: „Die Kinder behalten die Geschichte im Kopf und im Herz, sie haben das Erlebnis, hier im HPH zu sein, und sie nehmen eine Erinnerung mit nach Hause. Dort wollen sie entweder wieder Geschichten hören, oder sie erzählen unsere Geschichten nach.“

Tatsächlich regen die Geschichten der beiden Frauen die Phantasie an: Sie erzählen von den seltsamsten und unterschiedlichsten Geräuschen im Zauberwald und von allerhand ungewöhnlichen Gestalten. Der Eli-Mur ist eine davon. Er wurde von den Wölfen gefangen, die ihn bei Vollmond verspeisen wollen. Er aber verwirrt sie so sehr, dass es ihm fast gelingt, zu entkommen – fast, weil der Rudelführer Rufus ihn gerade noch am Schwanz erwischt. Aber der ist – wie eingangs beschrieben – ja dünn und ohne Fleisch.

In einer anderen Geschichte sucht ein kleiner Zauberer verzweifelt seinen Zauberstab und wird dabei von den Tieren des Waldes unterstützt. Und schließlich sucht auch ein Königssohn eine ganz besondere Blume, mit deren Hilfe er seinen kranken Vater gesund machen kann.

Nach diesen Geschichten war nun die Kreativität der Kinder gefragt. Sie durften den Zauberer, eine Spinne im Netz, einen Schmetterling, die Zauberblume, den Zauberstab und natürlich Eli-Mur nachbasteln. Zum Teil hatten sie dafür „Bastelanleitungen“, vor allem aber durften sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen.
Während die vierjährige Emma einen Zauberstab bastelte und hoffte, dass sie mit dem vielleicht auch zaubern kann, hat einem kleinen Jungen „das Gefährliche“ am besten gefallen. Aber auch die beiden Bewegungslieder zwischen den Geschichten sind bei den Kindern sehr gut angekommen.

Auch Kerstin Hofmann, Referentin der Familienbildung, ist von der Veranstaltung wieder einmal fasziniert: „Begeisterte Kinderaugen sind immer wieder eine Motivation für uns, diese Veranstaltung anzubieten. Das Erleben von erzählten Geschichten hilft Kindern darüber hinaus bei der Identitäts- und Persönlichkeitsbildung, es fördert die Integration und Partizipation sowie die Entwicklung kultureller Intelligenz.“